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Fazit Sommer 2018 – Ästhetisch – plastische Eingriffe bei übermäßigem Schwitzen

Übermäßiges Schwitzen
Berlin, 20. September 2018. Beim Anstieg der Körpertemperatur durch Hitze, sportliche Betätigung oder fiebrigem Infekt steuert der Körper durch das Schwitzen einer Überhitzung entgegen. Ohne äußere Einflüsse ist ebenso ein übermäßiges Schwitzen, auch Hyperhidrosis genannt, möglich. „Dies kann sich bei den Betroffenen, besonders im Sommer durch die erhöhten Temperaturen, nochmals verstärken. Schweißflecke und unangenehme Gerüche führen oft zu einer Einschränkung in der Lebensqualität“, meint Dr. Torsten Kantelhardt, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie und ergänzt: „Eine übermäßige Schweißbildung ist ein lösbares Problem.“

Starkes Schwitzen behandeln – Welche Methoden gibt es?

„In der Regel ist die Behandlung der Schweißdrüsen unbedenklich. Im Achselbereich befinden sich nur rund zwei Prozent der Gesamtanzahl an Schweißdrüsen, sodass die Funktion des Schwitzens bei einer Behandlung nicht verloren geht“, so Kantelhardt und fährt fort: „Die Problemzonen sind neben dem Achselbereich meist die Füße und die Hände, weniger der Kopf oder der Rumpf.“
Zu den klassischen Methoden zählt die Schweißdrüsenabsaugung (Saugkürette). „Zunächst lockert der Chirurg die Schicht, in der die Schweißdrüsen sitzen, durch eine Flüssigkeit auf. Anschließend zerkleinert und zerstört er die Schweißdrüsen mechanisch mittels einer Saugkürette, einem Wasserstrahl oder einem Laser und saugt diese über einen winzigen Zugang mit einer Kanüle ab“, erklärt der DGÄPC-Präsident.
Eine weitere Methode bietet die Behandlung der Schweißdrüsen mittels Thermowellen. Ein Applikator gibt die Wellen in das Gewebe ab. Dadurch kommt es zu einem Wärmeanstieg bis 60 Grad Celsius, der die Drüsen zerstört und somit die Schweiß- und Geruchsbildung unterbindet. Zeitgleich kühlt der Applikator die Haut im Behandlungsbereich ab, um Verbrennungen zu vermeiden. Kantelhardt verdeutlicht: „Beide Methoden zeichnen sich durch eine dauerhafte Wirkung aus.“
Eine Alternative bietet die Botulinumtoxin-Injektion. Sie zählt zu den nichtoperativen Behandlungsmethoden und ist bei korrekter Anwendung schonend zum Körper. Ähnlich der Behandlung von Falten spritzt der Chirurg den Wirkstoff in das zu behandelnde Areal. Das Botulinumtoxin blockiert die Nerven zu den Schweißdrüsen, sodass diese nicht mehr arbeiten. Einziger Nachteil: Da der Körper das Botulinumtoxin wieder abbaut, ist in regelmäßigen Abständen, etwa nach sechs Monaten, eine Auffrischung der Behandlung notwendig.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

„Grundsätzlich bieten sich die kalten Monate für eine Behandlung an, um dem verstärkten Schwitzen im Sommer vorzubeugen“, empfiehlt Kantelhardt. Das Ergebnis nach einem Eingriff spürt der Patient sofort. In den ersten Monaten nach einer Schweißdrüsenabsaugung setzt die Schweißproduktion aus. Allerdings regenerieren sich Schweißdrüsen wieder, sodass es nach ein paar Monaten zu einer erneuten, wenn auch nur leichten Schweißbildung kommen kann, erklärt Kantelhardt und klärt auf: „Der Patient muss wissen, dass nach einer Phase ohne jegliche Schweißproduktion wieder ein leichtes Schwitzen einsetzen kann, damit er hinterher nicht enttäuscht ist.“

Warum schwitzen wir?

Schwitzen ist eine natürliche Reaktion unseres Körpers und übernimmt zugleich eine bedeutende Funktion: Der Schweiß schützt vor Überhitzung und reguliert unsere Körpertemperatur. Darüber hinaus werden über den Schweiß auch Stoffwechselprodukte oder Gifte abgesondert.

Übermäßiges Schwitzen kann für die Betroffenen eine Belastung sein, die sich nicht nur in der Schweißbildung, sondern auch in der Geruchsentwicklung widerspiegelt. Eine Entfernung der Schweißdrüsen kann daher, besonders im Achselbereich, ratsam sein.

Sowohl ein bestehendes Übergewicht als auch eine falsche Ernährung oder der Konsum von Alkohol und Tabak können die Schweißbildung verstärken. Oftmals kommt es auch auf die Beschaffenheit der Kleidung an. Eine Hyperhidrosis kann ebenso auf eine Erkrankung oder auf ein Problem im Nervensystem hinweisen. Dies sollte zunächst von einem Arzt untersucht werden.

Grundsätzlich gilt: Wer Sport treibt, regelmäßig in die Sauna geht und sich ausgewogen ernährt, kann einer übermäßig starken Schweißbildung aktiv entgegenwirken.