Faltenbehandlung mit Eigenfett
Mit der Faltenbehandlung mit Eigenfett, auch bekannt als Lipofilling, verfügt der Ästhetisch-Plastische Chirurg über eine besondere Methode der Faltenbehandlung, bei der er im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden körpereigenes Fett als Füllmaterial verwendet. Neben der Unterspritzung von Falten und eingefallenen Narben eignet sich die Technik insbesondere zum Volumenaufbau eingefallener Gesichtsbereiche. Besonders für Patientinnen und Patienten, die Wert auf natürliche Produkte legen, ist diese Methode ideal.
Wenden Sie sich an einen Experten
Wenden Sie sich beim Thema Faltenbehandlung mit Eigenfett an einen erfahrenen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Unsere Mitglieder verfügen über fundierte Kenntnisse sowie jahrelange praktische Erfahrung und klären Sie gern über Ihre Möglichkeiten auf.
Diagnose und Indikation
Eine Faltenbehandlung mittels Unterspritzung von Eigenfett stellt eine schonendere Alternative zu klassischen Faltenbehandlungsmethoden wie der Faltenunterspritzung mit Fillern, wie zum Beispiel Hyaluronsäure, dar. Bei dieser Methode entnimmt der Arzt mit einer Saugkanüle Fett von einer Körperstelle, an der ein Überschuss vorliegt und injiziert das Material nach einer speziellen Aufbereitung über eine dünne Kanüle an der gewünschten Stelle unter die Haut.
Eine Eigenfettbehandlung bietet sich insbesondere unter den folgenden Voraussetzungen an:
- Volumenunterschiede: angeborene oder erworbene Asymmetrien
- Altersbedingte Volumenverluste im Gesicht
- Eingesunkene Narben
- Dellen infolge einer vorangegangenen Fettabsaugung
- Lippen mit geringem Volumen
Nahezu alle Falten können mit körpereigenem Fett unterspritzt werden. Auch größere Areale wie eingefallene Wangen können wirkungsvoll unterspritzt werden, um dem Gesicht ein jüngeres Aussehen zu verleihen. Auch zur Narbenkorrektur oder zum Lippenaufbau kann Eigenfett verwendet werden. In einem ausführlichen Beratungsgespräch mit dem behandelnden Arzt sollte abgeklärt werden, ob sich
die Eigenfettbehandlung zur Erreichung der Ziele des Patienten eignet oder eher auf eine andere Methode zurückgegriffen werde sollte.
Vor der Behandlung
Im Vorfeld der Erstbehandlung führt der Ästhetisch-Plastische Chirurg ein ausführliches Beratungsgespräch mit der Patientin oder dem Patient. Hierbei werden Sie über die die Methode aufgeklärt – inklusive möglicher Risiken und Nebenwirkungen. Sie werden auch über alternative Behandlungsmethoden aufgeklärt. Das Beratungsgespräch dient dem behandelnden Arzt auch dazu, die Beweggründe und Ziele des Patienten abzuklären und sich ein Bild von dessen psychischen und physischen Voraussetzungen zu machen.
Um Blutergüsse zu minimieren, sollte zehn Tage vor der OP die Einnahme blutgerinnungshemmender Medikamente (zum Beispiel Aspirin) eingestellt werden.
Behandlungsmethoden
Der Eingriff besteht aus zwei Teilen: der Fettabsaugung und der Fetteinspritzung in die zu behandelnden Areale. Zunächst werden gemeinsam mit dem Arzt die Bereiche, die als Fettspendezonen dienen und jene, die unterspritzt werden sollen, bestimmt. Die Fettentnahme erfolgt in der Regel an Beinen, Po oder Bauch.
Als Standardmethode bei der Liposuktion (Fettabsaugung) gilt die Tumeszenztechnik (Tumeszenz in Lokalanästhesie – TLA). Bei dieser Methode wird eine Lösung aus sterilem Wasser und Kochsalzlösung und gegebenenfalls einem Betäubungsmittel in das Fettgewebe unter der Haut gespritzt. Diese lässt die Fettzellen anschwellen (lat: tumescere). Nach etwa einstündiger Einwirkzeit lösen sich die Fettzellen vom Bindegewebe. In winzige Hauteinschnitte (fünf bis acht Millimeter) wird eine Kanüle eingeführt, durch die das Gemisch aus Fett und Tumeszenzlösung mit Hilfe einer Vakuumpumpe abgesaugt wird.
Nach der Fettabsaugung werden die Einschnitte entweder vernäht oder bleiben offen.
Ist die Lösung mit einem Betäubungsmittel versetzt, so kann auf eine Vollnarkose verzichtet werden, da die behandelten Stellen gezielt mit Betäubungsmittel schmerzunempfindlich gemacht worden sind. Möchten Patienten absolut nichts mitbekommen, empfiehlt sich trotzdem eine Vollnarkose.
Danach wird das gewonnene Fett zentrifugiert, um die Fettzellen von den übrigen Flüssigkeiten zu trennen und kann dann transplantiert werden. Der Ästhetisch-Plastische Chirurg platziert das aufbereitete Gewebe gezielt an der zu behandelnden Stelle, um so zum Beispiel eingefallene Wangen, Falten oder Lippen zu unterfüttern.
Narkose, Behandlungsdauer und stationärer Aufenthalt
In der Regel wird der Eingriff ambulant durchgeführt. Die durchschnittliche Operationsdauer bei der Fettentnahme und erstmaligen Unterspritzung beträgt ein bis zwei Stunden und erfolgt unter Vollnarkose oder unter Lokalanästhesie mit Dämmerschlaf. In speziellen Fällen kann der Eingriff auch stationär mit einer Übernachtung in der Klinik erfolgen.
Erholungsphase und Nachbehandlung
Nach einer Faltenunterspritzung mit Eigenfett sind Patienten in aller Regel nach ein bis drei Tagen wieder gesellschaftsfähig. Eventuell sichtbare Rötungen oder blaue Flecken können überschminkt werden, gehen aber auch nach kurzer Zeit wieder deutlich zurück.
In den vier Wochen nach dem Eingriff wächst das transplantierte Fettgewebe an. Nicht alle transplantierten Fettzellen überleben, ein Teil wird ähnlich wie bei einem Bluterguss ohne Rückstände abgebaut. Die endgültige Form des behandelten Areals zeigt sich daher erst nach zwei bis drei Monaten. Eventuelle weitere Unterspritzungen von Fettgewebe können dann zur Korrektur problemlos durchgeführt werden.
Mögliche Komplikationen
Faltenbehandlungen mit Eigenfett gelten grundsätzlich als risikoarm. Sowohl an der Entnahmestelle als auch im unterspritzten Bereich, kann es nach dem Eingriff zu vorübergehenden Rötungen, Schwellungen und Blutergüssen kommen, die von selbst wieder abklingen. Diese können im Bereich der Entnahmestelle langwieriger sein.
Wie bei allen Injektionstherapien sind weitere Nebenwirkungen möglich, wenn auch sehr selten. Insbesondere sind dabei Gefühlsstörungen und Wundinfektionen sowie Narben- und Zystenbildungen zu nennen. Auch ein ästhetisch unbefriedigendes Ergebnis ist aufgrund des natürlichen Materials möglich, kann aber gut korrigiert werden.
Kostenrahmen
Da es sich bei der Entnahme des körpereigenen Fettes um eine eigenständige Operation handelt, ist die Erstbehandlung bei einer Eigenfettunterspritzung im Vergleich zu anderen Methoden zur Faltenbehandlung relativ teuer. Je nach Aufwand von Absaugung und Unterspritzung der Fettzellen, bewegen sich die Kosten einer Faltenbehandlung mit Eigenfett zwischen 1.500 und 4.000 Euro.
Da bei Faltenbehandlungen mit Eigenfett häufig Nachkorrekturen notwendig werden, sollten Patienten darauf achten, ob der Behandlungsvertrag mit dem Ästhetisch-Plastischen Chirurgen eventuelle Nachbehandlungen einschließt. Ist dies nicht der Fall, so kosten Folgebehandlungen mit bereits gewonnenen und für die spätere Verwendung eingefrorenen Fettzellen etwa 150 bis 200 Euro.
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