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Haartransplantation / Haarverpflanzung

haartansplantation

Volles und glänzendes Haupthaar symbolisiert Schönheit, Jugend und Gesundheit.

Durchschnittlich trägt jeder Mensch 100.000 bis 150.000 Haare auf dem Kopf. Jedes Haar befindet sich rund 1000 Tage in der Wachstumsphase und etwa 100 Tage in der Ruhephase, bevor es ausfällt und nachwächst. Durch Waschen, Kämmen und Reibung verliert jeder Mensch bis zu 100 Haare pro Tag. Bei einer Überschreitung dieser Anzahl reden Ärzte von krankhaftem Haarausfall. Betroffene leiden zumeist (psychisch) sehr unter diesem Problem. Haarausfall kann verschiedene Gründe und Formen haben. Zur Bekämpfung empfehlen Fachleute neben medikamentöser Behandlung als nachhaltige Methode die Eigenhaartransplantation.

Ziel einer solchen Transplantation ist zum einen die Förderung der Attraktivität des Patienten. Zum
anderen bietet diese Praktik die Möglichkeit, auf ehemals kahlen Stellen den Haarwuchs zu erneuern
und somit den Wunsch des Patienten nach gleichmäßig vollem Haar zu erfüllen.

Wenden Sie sich an einen Experten

Wenden Sie sich beim Thema Haartransplantation an einen erfahrenen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Die Mitglieder der DGÄPC verfügen über fundierte Kenntnisse sowie jahrelange praktische Erfahrung und klären Sie gern über die Möglichkeiten der Haarverpflanzung auf.

Diagnose und Indikation

Es gibt verschiedene Typen des Haarausfalls, darunter der erblich-hormonell bedingte (Alopecia Androgenetica). Schuld an dieser Art des Haarverlusts ist die Kombination von Genen und Androgenen (männliche Geschlechtshormone). Da der weibliche Körper auch in geringerer Menge Androgene produziert, können hiervon auch Frauen betroffen sein.

Eine weitere Variante des krankhaften Haarverlusts ist der kreisrunde Haarausfall (Alopecia Areata),
bei dem sich kreisrunde Kahlstelle am Kopf bilden. Fachleute gehen davon aus, dass es sich hierbei
um eine Autoimmunerkrankung handelt. Die Kopfbehaarung betroffener Personen wird von ihrem eigenen Immunsystem als Fremdkörper betrachtet und somit abgestoßen.

Schwangerschaftsbedingte hormonelle Schwankungen, Stress, Depression, Störungen der Schilddrüsenfunktion, Einnahme von Medikamenten und Nährstoffmangel gelten als Ursachen für reaktiven (auch diffusen) Haarausfall. Im Vergleich zu den erst genannten Typen handelt es sich hierbei um einen zeitlich begrenzten Haarverlust.

Während die Wirkung der medikamentösen Behandlung einige Monate nach der Anwendung einsetzt und nicht von Dauer ist, gilt die Haartransplantation als dauerhafte Lösung für das Problem des Haarausfalls.

Die Haartransplantation eignet sich für Personen mit hoher Stirn, kreisrunder Glatze, Geheimratsecken, kahlen Stellen und breitem Scheitel. Auch die Transplantation von Wimpern, Barthaaren und Augenbrauen ist möglich.

Vor der OP

Vor der Haartransplantation führt der behandelnde Arzt (Dermatologe oder plastischer Chirurg) ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Patienten durch. Zudem bestimmt er den Typ des Haarausfalls und wählt die geeignete Transplantationsmethode aus. Im Rahmen der Voruntersuchung markiert und vermisst der Arzt die betroffenen Stellen und dokumentiert diese. Letztlich
wird der individuelle Preis des Eingriffs festgelegt. 

Zur Bestimmung des Haarausfalltypus unternimmt der Arzt verschiedene Tests.

Mit Hilfe des Zupftests überprüft der behandelnde Arzt durch leichtes Auszupfen von einzelnen Haarbüscheln die Festigkeit der Haare.

Bei der Kopfhautbiopsie wird unter Lokalanästhesie ein etwa vier Quadratmillimeter großes Stück Kopfhaut entnommen. Unter dem Mikroskop untersucht der Arzt die Haarfollikel auf ihre Struktur und
Anzahl hin.

Eine weitere Untersuchungsmethode ist die Durchführung einer Haar- und Wurzelanalyse. Mit Hilfe
eines Tricho-Scans wird das Verhältnis zwischen wachsenden und verkümmerten Haaren gemessen.
Bei einem Trichogramm entnimmt der Facharzt dem Patienten einzelne Haare und ermittelt mikroskopisch deren Wurzelzustand. So können eventuelle krankheitsbedingte Veränderungen der Wurzel festgestellt werde

Die Untersuchung des Hormonstatus bietet die Möglichkeit herauszufinden, ob der Haarausfall auf
hormonellen Schwankungen beruht. Ist eventueller Nährstoffmangel die Ursache des Haarproblems, kann dies durch eine Blutanalyse festgestellt werden.

OP-Methoden

Es stehen mehrere Methoden zur Verfügung. 1. Haarverpflanzung, 2. Wiederholte Hautexzisionen, 3.
Verlegen von haartragenden Hautlappen und 4. Hautexpansion. Sehr populär sind dabei die Haarverpflanzungsmethoden. Bei der Eigenhaartransplantation haben sich heute die Micrografts durchgesetzt (graft = Transplantat). Eigenhaarverschiebungen sind dagegen selten, haben aber in einigen Fällen weiterhin ihre Bedeutung.

Für die Haarverpflanzung entnimmt der behandelnde Arzt am Hinterkopf des Patienten unter örtlicher
Betäubung haartragende Hautpartien, die als Spender der Haarimplantate dienen. Hautpartien mit 4-6 Haaren nennen Fachärzte Minigrafts, Partien mit 1-3 Haaren Micrografts. Anschließend wird die Wunde genäht. Nach der Heilung bleibt lediglich eine fast unkenntliche Narbe übrig, die der darüber fallende Haarschopf versteckt.

Bei der Haarentnahme unterscheiden Fachärzte zwei Techniken: 1. Haartragende Hautpartien können
in Streifen (Streifenmethode) oder 2. gestanzt als Inseln (FUE-Methode) entnommen werden.

Aus der entnommenen Hautpartie wird in akribischer Handarbeit jeder einzelner Haarfollikel heraus
präpariert. Währenddessen bereitet der Arzt die Kahlstellen auf die Transplantation vor: Er bohrt in sehr kleinen Abständen winzige Löcher in die Kopfhaut, in die er später die einzelnen Transplantate (Grafts) verpflanzt.

Bei der FUE (Follicular Unit Extraction)- Methode werden im Vergleich zur Streifenmethode nur einzelne Inseln (Mini- oder Mikrografts) entnommen. Mit einer sehr feinen Hohlnadel sticht der Arzt einzelne
Grafts aus der Spenderregion heraus, die lediglich aus ein bis vier Haaren bestehen (Mikrografts).
Somit ersetzt diese Technik die aufwendige Präparation der einzelnen Haarfollikel aus dem Spenderstreifen. Anschließend transplantiert der Arzt die Grafts ebenso wie bei der Streifen-Methode in die auf der Kahlstelle vorbereiteten Löcher.

Narkose, Behandlungsdauer und Aufenthalt

Eine Haartransplantation dauert abhängig vom Umfang und der Menge der Haartransplantate zweieinhalb bis vier Stunden. Der Facharzt führt diesen Eingriff in der Regel unter lokaler Betäubung durch.

Der Vorteil hierbei ist, dass der Patient gleich nach dem Eingriff die Klinik wieder verlassen kann. Auf
Wunsch des Patienten ist allerdings auch die Verabreichung einer Vollnarkose möglich. In diesem Falle sollte der Patient noch einige Zeit zur Beobachtung in der Klinik verweilen. Nach dem Eingriff wird ein leichter Druckverband angelegt, der nach etwa drei bis vier Tagen wieder
entfernt werden kann.

Erholungsphase und Nachbehandlung

Etwa drei bis vier Tagen nach dem Eingriff entfernt der Facharzt den Druckverband. Sobald sich die durch die Wundheilung entstandene Kruste circa zwei bis zehn Tage nach dem Engriff gelöst hat, kann sich der Patient die Haare wieder mit einem milden Shampoo waschen und nach weiteren acht bis zehn Tagen eine Kopfbedeckung tragen.

Es wird geraten, körperliche Arbeit innerhalb der folgenden drei Tage nach der Operation zu unterlassen, sowie sportliche Betätigung, Solariumsbesuche, Saunagänge und schweißtreibende Tätigkeiten während der nächsten zwei bis drei Wochen zu vermeiden.

Die transplantierten Haare fallen zumeist in den ersten Tagen nach dem Eingriff zunächst wieder aus.
Für den Patienten stellt dies aber keinen Grund zur Beunruhigung dar. Die transplantierten Wurzeln
bleiben erhalten. Etwa drei Monate nach dem Eingriff beginnen gesunde Haare nachzuwachsen, die
sich kaum mehr vom übrigen Haarkleid unterscheiden.

Mögliche Komplikationen

Die Haartransplantation gilt unter Fachärzten als relativ unkomplizierter Eingriff. Obwohl jede Operation Risiken birgt, ist die Komplikationsrate bei dieser Methode allerdings sehr
gering. Da der Arzt die Transplantation unter Lokalanästhesie durchführt, spürt der Patient währenddessen keine Schmerzen. In den ersten zwei Tagen nach dem Eingriff können leichte Schwellungen auftreten, sowie leichte Schmerzen und Spannungsgefühl. Auch mit Infektionen, kleinen Blutergüssen und Nachblutungen sollte der Patient rechnen; dies ist jedoch nicht die Regel und passiert nur in seltenen Fällen.

Kosten & Preise

Eine Haartransplantation kostet abhängig von der Anzahl der verpflanzten Grafts zwischen etwa 2.000
und 10.000 Euro. Der Preis kann zusätzlich noch von Anbieter zu Anabieter variieren. Generell zahlt der Patient die Stückzahl der transplantierten Grafts. Pro Micrograft (ein bis zwei Haarfollikel) liegt der Preis bei etwa drei bis acht Euro. Durchschnittlich werden bei einem Eingriff 500 bis 3.000 Grafts verpflanzt.

Eine Transplantation mit 1.500 Grafts kostet demnach je nach Anbieter zwischen 4.500 und 12.000 Euro. Unter Umständen übernimmt die Krankenkasse einen Teil der Kosten. Voraussetzung: Patienten müssen einen von einem Psychiater ausgestellten Attest vorweisen können, psychisch unter der fehlenden Haarpracht zu leiden.

Ratgeber zum Thema Eigenhaarverpflanzung

Hier finden Sie unseren Patientenratgeber zum Thema Haarverpflanzung als PDF Download:

Ihr Kontakt zur Geschäftsstelle der DGÄPC

Geschäftsstelle der DGÄPC
Hohenstaufenring 48-54
50674 Köln

. (0221) 298 511 10

Fax: (0221) 298 511 19

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