OP im Ausland: Warnhinweise
Nicht selten nehmen Patienten längere Anfahrtswege in Kauf, um sich von einem spezialisierten Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie behandeln zu lassen. Einige Experten genießen international einen guten Ruf oder sind auf Behandlungstechniken spezialisiert, die nicht jeder Chirurg beherrscht.
Die Kehrseite: „Vermittlungsdienste“ werben massiv für scheinbar preisgünstige Schönheitsoperationen im Ausland. Was billig aussieht, kann aber schnell sehr teuer werden. Informieren Sie sich deshalb besonders gründlich und beachten Sie die nachfolgend zusammengestellten Warnhinweise.
Warnhinweise für Schönheitsoperationen im Ausland
1. Verständigung und persönliche Beratung
Persönliche Beratung und das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient sind von zentraler Bedeutung für den Behandlungserfolg. Nur wenn Sie in der Lage sind, sich mit dem behandelnden Arzt problemlos über Ihre Ziele und Wünsche auszutauschen, können Sie auch mit dem Ergebnis Ihrer Behandlung zufrieden sein.
Achtung: Sehen Sie von einer OP ab, wenn Sie sich nicht ohne Probleme mit dem behandelnden Arzt verständigen können.
2. Ausbildung, Qualifikation und Ausstattung
Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie absolvieren in Deutschland eine sechsjährige Fachausbildung.
Die Ausstattung ihrer Kliniken und Praxen unterliegt zudem strengen Vorschriften. Sowohl die Anforderungen an Ausbildung und Qualifikation Ästhetisch-Plastischer Chirurgen als auch die Bestimmungen hinsichtlich des Personals und der technischen Ausstattung können aber von Land zu Land sehr unterschiedlich sein.
Achtung: Sehen Sie von einer OP ab, wenn Sie Zweifel an der Qualifikation des Arztes oder der Ausstattung der Klinik haben.
3. Erfahrung mit dem geplanten Eingriff
Schönheitsoperationen sind komplexe medizinische Eingriffe, die in vielen Fällen einen hohen Grad an Spezialisierung seitens des Arztes verlangen. Der Operateur sollte daher dringend über einschlägige Erfahrung mit dem geplanten Eingriff verfügen. Dies ist für Patienten aber nur sehr schwer nachprüfbar, wenn sie die Sprache des Arztes nicht sprechen und sich nicht mit anderen Patienten über dessen Kompetenzen austauschen können.
Achtung: Sehen Sie von einer OP ab, wenn der Arzt keine nachweislichen Erfahrungen mit dem geplanten Eingriff hat.
4. Umfassende Vor- und Nachsorge
Zeitlich sollte das erste Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt deutlich vor dem Operationstag liegen, damit Sie Ihre Entscheidung in Ruhe treffen können. Neben dem eigentlichen Eingriff tragen außerdem eine gründliche Vor- und Nachsorge zum Behandlungserfolg bei.
Egal, ob es zu Komplikationen kommt oder nicht: Eine umfassende Nachsorge ist bei Operationen im Ausland in der Regel nicht gewährleistet.
Achtung: Sehen Sie von einer Operation ab, wenn Vor- und Nachsorge nicht in vollem Umfang und unter Einbeziehung des Operateurs möglich sind.
5. Billigangebote und ihre Kehrseite
Niedrigere Preise für ästhetisch-plastische Operationen können verschiedene Gründe haben. Wird massiv für Billigangebote im medizinischen Bereich geworben, ist Vorsicht geboten. Denn dann spart der Anbieter womöglich an der Ausstattung des OPs oder anderen sicherheitsrelevanten Faktoren wie qualifiziertem Personal oder der (in Deutschland obligatorischen) Haftpflichtversicherung.
In aller Regel entstehen zusätzliche Kosten für notwendige Nachbehandlungen oder auch Verbandswechsel durch einen Arzt an Ihrem Heimatort. Für diese müssen Sie selbst aufkommen, Ihre Krankenversicherung übernimmt diese Kosten nicht.
Achtung: Entscheiden Sie nicht allein aus finanziellen Erwägungen und sparen Sie nicht auf Kosten Ihrer Gesundheit.