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Kurzratgeber Schweißdrüsenbehandlung

Ratgeber Schweissdrüsenbehandlung

Bei körperlicher Anstrengung oder sommerlichen Temperaturen ist Schwitzen etwas vollkommen Natürliches. Der Schweiß kühlt den Körper ab und reguliert so die Körpertemperatur. Manche Patienten schwitzen jedoch auch in alltäglichen Situationen übermäßig stark. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die sogenannte Hyperhidrose. Sie ist für die Patienten nicht nur mit den körperlichen Anzeichen, sondern vor allem auch mit einer großen seelischen Belastung verbunden. Sie fühlen sich unwohl, meiden die Öffentlichkeit und versuchen, durch ständiges Waschen und Wechseln der Kleidung die Geruchsbildung zu unterbinden. Mithilfe einer Schweißdrüsenbehandlung kann das starke Schwitzen minimiert werden, wodurch die Patienten auch wieder an Lebensqualität gewinnen.

Welche Maßnahmen müssen vor einer Schweißdrüsenbehandlung getroffen werden?

Bevor sich Patienten für eine Schweißdrüsenbehandlung entscheiden, findet zunächst ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem behandelnden Arzt statt. Nur wenn konservative Behandlungsmethoden keinen Erfolg gebracht haben, kommt ein chirurgischer Eingriff infrage. Eine ausführliche Anamnese hilft unter anderem dabei, zu klären, ob die Hyperhidrose erblich bedingt vorliegt. Entsprechend den individuellen Umständen des Patienten kann die passende Behandlungsmethode ausgewählt werden.

Wie läuft eine Schweißdrüsenbehandlung ab?

Eine Schweißdrüsenbehandlung kann auf mehrere Arten erfolgen. Entscheidend für die Wahl des passenden Verfahrens sind die persönlichen Voraussetzungen des Patienten, das heißt, wie stark und an welchen Körperregionen die Symptome auftreten. Leidet der Patient vor allem an übermäßigem Schwitzen unter den Achseln, eignet sich besonders die Schweißdrüsenabsaugung. Dieses Verfahren wird minimalinvasiv durchgeführt und birgt nur geringe Risiken. Dabei werden die Schweißdrüsen an den Achseln mit dem umliegenden Fettgewebe vorsichtig abgesaugt. Ähnlich wie bei einer Fettabsaugung schwemmt eine Tumeszenzlösung das Gewebe auf, anschließend kann der Operateur es mit einer sehr feinen Kanüle absaugen. Durch das Verfahren kann in der Regel eine deutliche und dauerhafte Verbesserung der Symptomatik erreicht werden. In einigen Fällen kann ein zweiter Eingriff notwendig sein, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Ein neues nichtinvasives Verfahren zur Behandlung von übermäßigem Schwitzen ist die „Miradry“-Methode. Dabei werden die Schweißdrüsen mit Mikrowellen behandelt. Durch die entstehende Hitze werden sie dauerhaft zerstört. An fast allen Körperstellen kann auch Botulinumtoxin zur Behandlung der Hyperhidrose eingesetzt werden. Der Wirkstoff lähmt die Muskeln am Rande der Schweißdrüsen und verhindert so das Schwitzen. Der Eingriff kann ambulant und ohne Narkose durchgeführt werden. Im Bereich der Achseln hält die Wirkung zwischen sechs und zehn Monaten an. Eine weitere Behandlungsmethode ist die endoskopische Sympathikusblockade. Dabei werden die Nervenbahnen, die die Schweißproduktion anregen, blockiert oder durchtrennt. Für Patienten, die sowohl am Kopf und an den Händen als auch an den Füßen übermäßig schwitzen, ist dieser Eingriff jedoch nicht empfehlenswert, da der Körper den Eingriff in vielen Fällen kompensiert und an anderen Stellen mehr Schweiß produziert.

Wie verläuft die Nachbehandlung bei einer Schweißdrüsenbehandlung?

Patienten, die sich mit Botulinumtoxin behandeln lassen oder eine Schweißdrüsenabsaugung vornehmen lassen, müssen keinen Klinikaufenthalt einplanen. Lediglich in den ersten Tagen müssen sich die Patienten schonen und auf größere Anstrengungen verzichten. Nach der Schweißdrüsenabsaugung muss für einige Tage ein Druckverband getragen werden. Bei einer endoskopischen Sympathikusblockade ist dagegen ein stationärer Aufenthalt erforderlich. In den ersten zwei Wochen sollten Patienten zudem auf Sport verzichten, nicht schwer heben und die Narben nicht stark belasten.

DGÄPC-Informationen zum Thema Schweißdrüsenbehandlung

Neben diesem Kurzratgeber finden Sie weitere ausführlichere Informationen in unserem Patientenratgeber zur Schweißdrüsenbehandlung. Dort sind erste wichtige Fragen beantwortet, die Sie als Vorbereitung für das Beratungsgespräch nutzen können.