Schwerpunkt Ästhetik: Ergebnisse der Mitgliederbefragung
Ergebnisse der Mitgliederbefragung mit Schwerpunkt Ästhetik
Auch in diesem Jahr präsentierten die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) und die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Mitgliederbefragung im Rahmen der Frühjahrsakademie. Aus der Operations- und Behandlungsstatistik der befragten Mitglieder für das Jahr 2016 geht hervor, dass ästhetische Behandlungen zunehmend an gesellschaftlicher Akzeptanz gewinnen. Besonders die Nachfrage nach Bruststraffungen und intimchirurgischen Eingriffen nahm im Vergleich zum Vorjahr zu und auch der Trend hin zu den minimalinvasiven Behandlungen setzte sich weiterhin fort. Wie zuvor entschlossen sich auch 2016 vorrangig weibliche Patienten zu einem ästhetisch-plastischen Eingriff, wobei der Männeranteil unter den Patienten einen leichten Anstieg von zwölf auf 13 Prozent aufwies.
Mehr ästhetisch-plastische Operationen
Generell führten die Mitglieder der DGÄPC und VDÄPC etwa zehn Prozent mehr ästhetisch-plastische Operationen durch als im vorangegangenen Jahr. Laut Hochrechnung lag die Zahl für 2016 bei 47.698 sogenannten Schönheits-OPs, die von den 125 aktiven Mitgliedern beider Fachgesellschaften verzeichnet wurden. In den beiden führenden Fachvereinigungen für Ästhetisch-Plastische Chirurgie befinden sich ausnahmslos qualifizierte Spezialisten dieses Fachgebiets. Die Mitgliederbefragung lässt somit Rückschlüsse auf die deutschlandweite Gesamtentwicklung der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie zu. Genaue Angaben zu absoluten Gesamtzahlen lassen sich aufgrund eines fehlenden Zentralregisters allerdings nur schwer ermitteln.
Intimchirurgie kein gesellschaftliches Tabuthema mehr
Nach mehreren Jahren in Folge stand die Brustvergrößerung 2016 nicht mehr an der Spitze der am häufigsten durchgeführten Eingriffe bei Frauen. Mit 5411 Eingriffen lag sie nun hinter der Fettabsaugung (5847) auf Platz zwei. Auf Platz drei folgte, wie im Vorjahr, die Oberlidstraffung (4350). Erstmals haben es die Bruststraffung (2808) und die intimchirurgischen Eingriffe (2638) unter die fünf beliebtesten ästhetisch-plastischen Operationen bei Frauen geschafft. Diese Tendenz verdeutlicht, dass die Intimchirurgie in Deutschland immer selbstverständlicher wird und ihren Tabustatus nach und nach verliert.
Rhinoplastik wieder unter den Top Fünf bei Männern
Auch bei den männlichen Patienten stand die Fettabsaugung mit 1189 Eingriffen auf Platz eins der beliebtesten Eingriffe. Sie löste hier die Gynäkomastie-Behandlung (1118) – also die Korrektur der sogenannten Männerbrust – als häufigste ästhetisch-plastische Operation ab. Ebenfalls gefragt waren die Oberlidstraffung (938) und die Unterlidstraffung (490). Während 2015 die Haartransplantation bei Männern immer beliebter wurde, nahm 2016 die Rhinoplastik (Nasenkorrektur) (388) diesen Platz ein und war nach einjähriger Pause wieder unter den fünf häufigsten Eingriffen der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie bei Männern zu finden.
Nachfrage nach minimalinvasiven Behandlungen steigt weiterhin
Im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren zeichnete sich 2016 abermals eine Zunahme bezüglich der sogenannten minimalinvasiven Behandlungen ab. Hier stieg die Zahl der Eingriffe von 42.758 auf 51.500. Die Botulinumtoxin-Unterspritzung (bekannt unter dem Markennamen Botox®) zur Reduzierung von Mimikfalten umfasste hierbei etwa die Hälfte aller durchgeführten minimalinvasiven Therapien. Sie blieb somit unangefochten die häufigste ästhetische Behandlung in Deutschland, gefolgt von Fillerbehandlungen mit Hyaluronsäure. Der Männeranteil bei den minimalinvasiven Eingriffen lag 2016 bei rund zehn Prozent und konnte somit einen Anstieg um etwa vier Prozentpunkte verzeichnen.