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Auf die Beratung kommt es an

Beratung Facharzt

Mangelhafte Aufklärung beim Beratungsgespräch kann gravierende Folgen haben. Jeder Patient hat ein Recht darauf und jeder seriöse Arzt zugleich auch den Anspruch an sich, über Risiken, alternative Möglichkeiten und Grenzen des Eingriffs zu informieren. Auch wenn jeder chirurgische Eingriff Risiken mit sich bringt, so ist doch bei ästhetisch-plastischen Behandlungen eine besondere Sensibilität gefragt, da es sich um Eingriffe handelt, die größtenteils medizinisch nicht notwendig sind.

Dies betont auch Dr. Harald Kaisers, Präsident der DGÄPC und Inhaber der Praxisklinik am Markt in Leipzig:

„Die Gesundheit der Patient*innen ist von der Qualität der Beratung abhängig. Wir empfehlen daher Patient*innen, im Vorfeld die Ausbildung, den Behandlungsschwerpunkt und die Mitgliedschaft des Facharztes in einer renommierten Fachgesellschaft zu prüfen. Insbesondere der letzte Punkt ist ein Indikator für den Fachaustausch und das Bestreben, stets auf dem neuesten Wissensstand zu sein. Wie wichtig dies ist, zeigt sich beim Thema Breast Implants Illness, auch bekannt als BII. Nur umfassend informierte Fachärzte können die sich unspezifisch darstellenden Symptome, die sich auf den ganzen Körper erstrecken können, einordnen.“

Das Beratungsgespräch ist wichtig, da bei diesem Gespräch Patient*innen alle notwendigen Informationen erhalten, auf deren Basis sie dann entscheiden können, ob der Eingriff umgesetzt wird oder nicht. Ein seriöser Arzt gibt den Patient*innen Bedenkzeit, dennoch äußern manche von ihnen den Eindruck, dass es sich bei dem Beratungsgespräch mehr um ein Verkaufsgespräch gehandelt hat. Wer mit diesem Gefühl die Praxis verlässt, sollte sich einen anderen Arzt suchen.

Die Mitglieder der DGÄPC haben sich strenge Maßstäbe gesetzt, auf denen basierend sie über die Durchführung einer ästhetischen Behandlung entscheiden.

Was macht eine gute Beratung aus?

Die Frage ist eigentlich einfach zu beantworten: Ein seriöser Arzt informiert sich im Beratungsgespräch über den Grund für die Operation, macht eine erste Anamnese und erläutert wichtige Schritte, die im Vorfeld des Eingriffs notwendig sind. Er erklärt das Vorgehen und seine Methode, klärt über Risiken und Komplikationen auf, erläutert, welche heilungsfördernden Maßnahmen oder Nachbehandlungen in Frage kommen, nennt alternative Behandlungsmethoden (sofern medizinisch möglich) und gibt auch Hinweise, wie der Heilungsprozess unterstützt werden kann.

Zudem räumt er seinen Patient*innen eine Bedenkzeit ein – und dies länger als bei medizinischen Eingriffen üblich. Eine Aufklärung am Abend vor einem umfassenden operativen Eingriff, ist bei einem seriösen Arzt, wie den DGÄPC-Mitgliedern, nicht üblich.

Häufig äußern Patient*innen Bedenken darüber, dass der Arzt sie nicht ernst nimmt. Ein seriöser Arzt nimmt stets die Sorgen und Bedenken seiner Patienten wahr und beantwortet diese umfassend. Aber auch ein seriöser Arzt kann dabei nur anhand aktueller wissenschaftlicher Forschung informieren. Er informiert sich über aktuelle Empfehlungen und berücksichtigt diese auch bei seinen Behandlungen.

Doch wie können unseriöse „Schönheitschirurgen“ erkannt werden? Es gibt keine Liste dafür, aber es gibt Indizien und das berühmte Bauchgefühl. Werden zum Beispiel Risiken gar nicht oder verharmlost dargestellt, indem sie kleingeredet werden, dann sollten Patient*innen kritisch sein, denn jeder chirurgische Eingriff birgt Risiken. Eine Abwägung, welche Methode die passende sein könnte und ob es Alternativen gibt, entfällt ebenfalls häufig bei Ärzten, die nur auf Profit aus sind. Zudem berichten Patient*innen oftmals von dem Gefühl, bedrängt worden zu sein, den Eingriff doch zeitnah durchführen zu lassen.

Mit Checkliste zum Beratungsgespräch

Um bestmöglich beraten zu werden, können Patient*innen auch selbst dazu beitragen. Zu einer guten Vorbereitung gehört es, sich vor dem Gespräch Gedanken zu machen:

  • Warum möchte ich diesen Eingriff?
  • Welche Erwartungen verbinde ich mit dem Eingriff und was erhoffe ich mir davon?
  • Welche Erwartungen habe ich an meinen behandelnden Arzt?

Zudem sollten sich Patient*innen vor dem Gespräch notieren, welche Medikamente sie einnehmen, ob Erkrankungen oder Allergien vorliegen und welche Behandlungen / Operationen bereits durchgeführt wurden. Dazu gehört auch, ob und welche Komplikationen danach aufgetreten sind. Wichtig ist es, ehrlich zu sein. Rauchen, auch das gelegentliche Rauchen, sollte thematisiert werden, da es den Heilungsprozess unmittelbar beeinflussen kann.

Interessierte Patient*innen können über den nachfolgenden Link alle verfügbaren Beratungshilfen und Ratgeber herunterladen.