Beliebteste OPs: Unterschiede zwischen Frauen und Männern
Wer sich einer ästhetisch-plastischen Operation unterzieht, tut dies aus ganz persönlichen, individuellen Gründen. Welche Faktoren Einfluss auf die endgültige Entscheidung haben und was letztendlich den Ausschlag gibt, lässt sich durch Zahlen kaum darstellen. Die DGÄPC-Statistik bietet aber einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Trends und sie stellt sehr gut dar, welche Behandlungen bei Patientinnen und Patienten aktuell besonders gefragt sind. Wie unterschiedlich die Wünsche von Frauen und Männern beim Thema Ästhetisch-Plastische Chirurgie sind, verrät schon der Blick auf die jeweils beliebtesten Operationen und Behandlungen.
Was Frauen wollen: beliebteste ästhetisch-plastische Operationen und Behandlungen 2017
Schon aus anatomischen Gründen stehen bei Frauen Eingriffe weiter oben auf der Beliebtheitsskala als bei Männern: Mit der Brustvergrößerung (mit Implantaten oder Eigenfett), der Bruststraffung und der Brustverkleinerung finden sich gleich vier Eingriffe der ästhetischen Brustchirurgie unter den Top Ten bei weiblichen Patienten. Damit suchte im vergangenen Jahr fast jede vierte Patientin (24,2 Prozent) den Ästhetisch-Plastischen Chirurgen für eine Brustkorrektur auf. An der Spitze der beliebtesten invasiven Behandlungen steht allerdings erstmals seit vielen Jahren nicht die Brustvergrößerung mit Implantaten, sondern die Augenlidkorrektur. Weitere gesichtschirurgische Maßnahmen, die bei Frauen besonders gefragt sind: Facelift und Lippenkorrektur. Unser Diagramm zeigt aber auch, dass nichtchirurgische Verfahren bei Frauen sogar deutlich gefragter sind als die beliebtesten OPs: Beinahe gleichauf führen Faltenunterspritzungen mit Hyaluronsäure (17,6 Prozent) und Botulinumbehandlungen (17,5 Prozent) die Liste an.
Was Männer machen lassen: beliebteste ästhetische Operationen und Behandlungen 2017
Brustkorrekturen sind bei männlichen Patienten deutlich weniger gefragt. Dennoch haben auch sie mit der Gynäkomastiebehandlung – der Korrektur der sogenannten Männerbrust – ihren Platz unter den Top Ten. Mit großem Abstand führt bei den Männern aber die Augenlidkorrektur die Liste an: Mit 21,0 Prozent ist sie sogar beliebter als die mit 13,3 Prozent gefragteste nichtchirurgische Behandlung. Etwas überraschend ist, dass sich mit der Nasenkorrektur eine klassische ästhetisch-plastische Operation unter den beliebtesten Behandlungen findet, die bei den weiblichen Patienten nur auf Platz elf steht. Gleiches gilt für die Ohrenkorrektur, die bei Männern eine größere Rolle spielt als bei Frauen. Neben dem Gesicht steht bei den männlichen Patienten vor allem der Oberkörper im Fokus, was sich in der relativ großen Beliebtheit der Fettabsaugung (12,2 Prozent) und der Bauchdeckenstraffung (7,0 Prozent) ausdrückt.
Frauen- und Männerwünsche: wichtige Trends
Insgesamt hat sich seit der DGÄPC-Statistik 2016 bei den beliebtesten Behandlungen von Frauen und Männern einiges getan. Bei weiblichen Patienten stellt der relative Beliebtheitsrückgang der Brustvergrößerung mit Implantat den auffälligsten Trend dar, wobei Befragungen, die die DGÄPC unter den in Deutschland tätigen Implantatherstellern durchgeführt hat, zeigen, dass die absolute Zahl der Brustvergrößerungen leicht gestiegen ist. Insofern kann eher davon gesprochen werden, dass bei weiblichen Patienten andere Körperpartien etwas stärker an Aufmerksamkeit gewinnen als die Brust.
Bei männlichen Patienten stand 2016 ebenfalls die Augenlidkorrektur (13,2 Prozent) an der Spitze der beliebtesten Behandlungen. Sie führt 2017 die Liste mit 21,0 Prozent allerdings viel deutlicher an als im Vorjahr. Zuwächse sind auch bei der Fettabsaugung, der Bauchdeckenstraffung und der Gynäkomastiebehandlung zu verzeichnen. Dagegen gingen die Anteile der Intimkorrekturen, Ohrenkorrekturen und Faceliftings an den Eingriffen insgesamt zurück. Die Kinnkorrektur, im vergangenen Jahr noch auf Platz acht, findet sich nicht mehr unter den Top Ten.
In der kommenden Ausgabe nehmen wir die Altersverteilung und die Altersentwicklung der Patienten in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie genauer unter die Lupe. Einen Überblick über die gesamten Befragungsergebnisse bietet Ihnen die DGÄPC-Statistik 2017.