Patientenwünsche: DGÄPC-Statistik 2017 vorgestellt
DGÄPC Redaktion | Veröffentlicht am |
Berlin, 30. November 2017.
Heute stellte die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch- Plastische Chirurgie (DGÄPC) in Berlin die Ergebnisse ihrer zehnten bundesweiten Patientenbefragung zur sogenannten Schönheitschirurgie vor. Dr. Torsten Kantelhardt, Präsident der DGÄPC, und Dr. Olaf Kauder, Tagungspräsident der 45. Jahrestagung der Fachgesellschaft, präsentierten die DGÄPC-Statistik 2017 und diskutierten die Befragungsergebnisse.
An der anonymen Fragebogenerhebung nahmen mehr als 3.400 Patientinnen und Patienten in den Kliniken und Praxen der DGÄPC-Mitglieder teil. „Unsere Befragung ist für die deutsche Ästhetisch-Plastische Chirurgie einzigartig und liefert spannende Einblicke in das Fachgebiet“, betont Kantelhardt. „Über die bislang größte Beteiligung freuen wir uns sehr.“
Was sind die beliebtesten ästhetisch-plastischen Operationen und Behandlungen? Wie alt sind Patienten, die sich einer sogenannten Schönheitsbehandlung unterziehen? Und lassen eigentlich mehr Männer oder mehr Frauen „etwas machen“?
Um diese und viele weitere Fragen rund um das Fachgebiet der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie beantworten zu können, führt die DGÄPC seit 2008 jedes Jahr eine anonyme Fragebogenerhebung unter den Patienten ihrer Mitglieder in ganz Deutschland durch. Mittlerweile hat sich die Befragung zur größten ihrer Art entwickelt und die Ergebnisse stoßen bei Medien und Öffentlichkeit auf großes Interesse.
Die beliebtesten Schönheitsbehandlungen in Deutschland
Im Fokus der DGÄPC-Patientenbefragung steht immer die Frage nach den beliebtesten Operationen und Behandlungen auf dem Gebiet der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie. Hier erlebten die Experten der DGÄPC in diesem Jahr eine Überraschung, denn erstmals seit 2009 steht nicht mehr die Brustvergrößerung mit Implantaten auf Platz eins der gefragtesten invasiven Behandlungen. Tatsächlich hat das Einsetzen von Brustimplantaten im Vergleich zum Vorjahr deutlich an Gewicht verloren und steht mit 8,4 Prozent nur noch auf dem dritten Platz hinter der Augenlidkorrektur (14,1 Prozent) und der Fettabsaugung (9,9 Prozent). Beliebter als diese klassischen ästhetisch-plastischen Operationen sind nur die etablierten Faltenbehandlungen durch Injektion von Botulinumtoxin (mit 16,4 Prozent an der Spitze der Tabelle) oder Hyaluronsäure-Fillern (15,4 Prozent).
Mehr Männer als je zuvor beim Ästhetisch-Plastischen Chirurgen
Eine weitere Besonderheit der DGÄPC-Statistik 2017 betrifft die Geschlechterverteilung. Zwar machen Frauen nach wie vor den Großteil der Patienten in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie aus, der Anteil männlicher Patienten war aber seit Beginn der Erhebung nie so groß wie heute. Ganze 17,5 Prozent der Patienten, die im vergangenen Jahr einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie aufsuchten, waren männlich. Bei der ersten DGÄPC-Patientenbefragung 2008 waren gerade einmal 9,6 Prozent der Befragten Männer. Inwiefern sich männliche Patienten in ihren Wünschen und Motivationen von weiblichen unterscheiden, beleuchten wir in einer der nächsten Ausgaben des DGÄPC-Newsletters.
Weibliche Brust verliert an Gewicht
Erstmals seit 2009 steht die Brustvergrößerung mit Implantaten nicht an der Spitze der beliebtesten ästhetisch-plastischen Operationen in Deutschland. Suchten im vergangenen Jahr noch 15,7 Prozent der Befragten den Ästhetisch-Plastischen Chirurgen wegen einer Brustvergrößerung auf, waren es in diesem Jahr nur noch 8,4 Prozent.
Hingegen erfreuen sich Augenlidkorrekturen (14,1 Prozent) und Fettabsaugungen (9,9 Prozent) größerer Beliebtheit als im Vorjahr und belegen nun die ersten beiden Plätze der häufigsten ästhetisch-plastischen Operationen. „Im vergangenen Jahr stieg die Nachfrage bei Brustvergrößerungen nicht so stark wie bei anderen Eingriffen“, erklärt Kantelhardt den Trend. „Absolut gesehen stieg die Zahl der Brustvergrößerungen leicht an, wie wir durch Befragung der Hersteller von Brustimplantaten ermitteln konnten“, so der DGÄPC-Präsident. Bruststraffungen (4,7 Prozent) und Brustverkleinerungen (4,5 Prozent) nahmen hingegen auch relativ gesehen an Beliebtheit zu.
Insgesamt sucht fast jede vierte Patientin (24,2 Prozent) den Facharzt wegen einer ästhetischen Brustkorrektur auf. Bei männlichen Patienten machen Korrekturen der sogenannten Männerbrust immerhin 11,5 Prozent der ästhetisch-plastischen Behandlungen aus.
Jede dritte ästhetische Behandlung erfolgt nicht- oder minimalinvasiv
„Bei Frauen rückt das Gesicht stärker in den Fokus.“
Männer lassen Augenlider und Oberkörper straffen
„Ästhetik ist keine Frage des Alters.“
Empfehlungen bei Arztsuche wichtiger als Google
Spannende Ergebnisse liefert die DGÄPC-Patientenbefragung auch bei der Frage, was den Patienten bei der Suche nach ihrem Ästhetisch-Plastischen Chirurgen besonders geholfen hat. Hier wurden Empfehlungen von Freunden oder Bekannten mit Abstand am häufigsten als wertvolle Hilfe genannt. Mit 52,5 Prozent lag diese Antwort deutlich vor Google (35,8 Prozent) und Arztbewertungsportalen (23,5 Prozent).